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29. Juli 2025Der von Nazis ermordete Moriz Seeler-Wussten Sie schon?

(Foto: A. Pfuhl)
Die Bundeshauptstadt Berlin mit ihren 12 Bezirken und fast 100 Ortsteilen bietet den Einheimischen und den Gästen eine reiche und buntgemischte Palette an. Dazu zählen neben verstorbenen und lebenden prominenten, manchmal auch kuriosen Menschen die zahlreichen Gebäude, Straßen, Plätze, Parks, Denkmäler und Seen. Wir haben für unsere werten Leser das ein oder andere Interessante aus Berlin herausgegraben bzw. wiederentdeckt und stellen es vor. Heute führt uns der Weg in den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
In unmittelbarer Nähe des Adenauerplatzes wurde aus traurigem Anlass eine Berliner Gedenktafel errichtet. In der Brandenburgischen Straße 36 befindet sich die Gedenktafel zu Ehren von Moriz Seeler. Von 1916 bis ca. 1925 wohnte er dort. Das Originalhaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenabwürfe zerstört.

Moriz Seeler ist eines der vielen Millionen Opfer, die von dem NS-Regime ermordet worden sind. Moriz Seeler kam am 1. März 1896 in Pommern zur Welt. Treu diente er Deutschland im Ersten Weltkrieg als Soldat. Nach Kriegsende schrieb er für die Zeitschrift „Der Feuerreiter“. Das war eine Kunstzeitschrift für Dichtung, Grafik und mit Kunstkritiken. Als Co-Autor arbeitete er zusammen mit Bert Brecht an dessen Werk „Baal“. Für den Komponisten und Kabarettisten Friedrich Hollaender verfasste Moriz Seeler Texte. Er arbeitete zusammen mit den Regisseuren Billy Wilder und Robert Siodmak. Als Buchautor veröffentlichte er das Werk „Die Flut“.

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft konnte er ab 1938 nicht mehr als Künstler und Journalist tätig sein. Die Nationalsozialisten inhaftierten Moriz Seeler. Von Berlin aus verschleppten ihn die NS-Täter ins Ghetto Riga. Am 18. August 1942 haben die Nationalsozialisten ihn ermordet.
In der Bundeshauptstadt findet man viele Gedenktafeln und Gedenkorte vor, die an die Opfer der Nationalsozialisten erinnern. Höchstwahrscheinlich sind viele Opfer gar nicht erwähnt worden, sei es aus Unkenntnis, aus Gründen der Verdrängung oder des Schams ob der Gräueltaten. Das ist keine Besonderheit auf deutschem Boden, die nur Berlin allein betrifft.
Text/Foto: A. Pfuhl