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Überzeugender Wirtschaftstag Turkmenistan in Frankfurt a. M.

Seine Exzellenz, Turkmenischer Vize-Premierminister Herr Nokerguly Atagulyev (Foto: RBB)

Gemeinsam mit dem Konsulat Turkmenistans hatte zum 30. Oktober der renommierte Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) zu einem Wirtschaftstag Turkmenistan in das Hotel Radisson Blu in Frankfurt am Main eingeladen.

Zu Besuch kam eine große und hochrangige (u.a. mit mehreren Ministern) Delegation unter Leitung des Vize-Premierministers für Handel und Textilindustrie Nokerguly Atagulyev. Und das Interesse war groß. Etwa 200 Besucher füllten den großen Saal des Hotels.

Nach einer filmischen Einstimmung der Teilnehmer mit Szenen sowohl des traditionellen als auch des modernen Turkmenistans brachte in seinen Begrüßungsworten Vize-Premierminister Atagulyev das große Interesse seines Landes an der Kooperation mit Deutschland zum Ausdruck, namentlich auch im Bereich neuer Technologien. Der Rohstoffreichtum seines Landes mache es für Partner hoch interessant. Namentlich 4 Aspekte machten Turkmenistan interessant: Politische Stabilität, Nachhaltigkeit, Energiesicherheit und Sicherheit von Investitionen. Als Kooperationsbeispiele nannte er die Petrochemie ebenso wie die erneuerbaren Energien. Ferner suche der Textilbereich enge Zusammenarbeit: Deutsche Textilfirmen seien herzlich hierzu eingeladen. Sehr bedeutend sei zudem die Kooperation im Gesundheitswesen. Und auch in Sektoren wie Straßenbau und Erneuerung der Wasserversorgung des Landes suche man vertiefte Zusammenarbeit.

Michael Harms (Foto: RBB)

Herr OA-Geschäftsführer Michael Harms äußerte in seiner Erwiderung zunächst seine Freude über das große Interesse, das die Veranstaltung gefunden habe. Und Turkmenistan weise ein sehr dynamisches Wachstum auf, sei ein interessanter Markt für Deutschland und ein bedeutender Transporthub. Er erläuterte dies anhand der Bandbreite bedeutender Felder möglicher Zusammenarbeit, beispielsweise in Bereichen wie Energie und Chemie.

Teilnehmer der Diskussionsrunde 1 (Foto: RBB)

Der Eröffnung folgten insgesamt 4 themenbezogene Podiumsdiskussionen mit turkmenischen Vertretern und deutschen Repräsentanten.

In der ersten, mit den Rahmenbedingungen befassten Diskussionsrunde, lobte etwa der Vorsitzende des Deutsch-Turkmenischen Forums, Herr Andreas Jahn, die große Attraktivität Turkmenistans namentlich auch für den Mittelstand und die Tourismuswirtschaft. Turkmenistans stellvertretender Minister für Finanzen und Wirtschaft, Herr Babaniyaz Yalakov, beschrieb die Entwicklung Turkmenistans anhand verschiedener Felder: So habe es seit 20 Jahren keine Steuererhöhungen gegeben. Seitens der IHK Frankfurt wies Herr Geschäftsführer Dr. Jürgen Ratzinger u.a. auf die Attraktivität des Finanz- und Messeplatzes Frankfurt a.M. hin: So böten etwa die Weltleitmessen Heimtextil und Ambiente der Messe Frankfurt für Turkmenistans Textilwirtschaft eine hoch interessante Plattform. Der Vertreter der Staatlichen Bank für Außenwirtschaft Turkmenistans, Herr Serdar Yusupov, unterstrich die Bedeutung seriöser finanzieller Zusammenarbeit in einer „Zeit der Herausforderungen“.

Die anschließende Diskussionsrunde hatte Investitionsprojekte in den Bereichen Öl, Gas und Chemiesektor zum Gegenstand. Hier erläuterten hochrangige Vertreter turkmenischer staatlicher Konzerne Themen wie die Gasvorräte des Landes oder die Dimension der Bohrungen nach Kohlenwasserstoff, während Repräsentanten von Siemens Energy und Thyssenkrupp Uhde ihre Aktivitäten im Lande beschrieben.

Besucher präsentieren im Foyer einen Wandteppich mit den Nationalfarben des Wirtschaftstages (Foto: RBB)

Die dritte Diskussionsrunde umfasste die Landwirtschaft ebenso wie Investitionen in der Textilindustrie. Von turkmenischer Seite nahmen hier etwa der stellvertretende Minister für Landwirtschaft, Herr Berkeli Bekeliev, sowie der Minister für die Textilindustrie, Herr Nurmuhammet Orazgeldiev, teil. Auf deutscher Seite kamen die Landmaschinenunternehmen John Deere und Claas zu Wort. Die Zuhörer erfuhren ebenso Einzelheiten über die Bedeutung des Anbaus von Reis, Baumwolle und Zuckerrüben wie über die konkreten Herausforderungen für die Konstruktion von Traktoren für Turkmenistan. In Sachen Textil wurde das große Interesse des Landes an deutschen Textilmaschinen deutlich, wobei mit der Firma Karl Mayer Stoll bereits ein wichtiger Handelspartner Turkmenistans mit in der Runde saß. Ebenso ein Thema der Runde: Die enorme Bedeutung der Wasserwirtschaft für das Land, erläutert von Herrn Yklym Khojagulyev als hochrangiger Vertreter des Staatlichen Komitees für Wasserwirtschaft.

MDgt.a.D. Dr. Michael Borchmann (li.) und Andreas Jahn, Vorsitzender des Deutsch-Turkmenischen Forums (Foto: RBB)

Die abschließende Podiumsdiskussion befasste sich mit zahlreichen Perspektivbereichen, nämlich der Zusammenarbeit in Sachen Gesundheitswesen, Industrie, Verkehr und Kommunikation. Auch hier hochrangige Präsenz auf turkmenischer Seite, nämlich die stellvertretenden Minister für Gesundheit und medizinische Industrie sowie für Industrie und Bauwesen, die Herren Azat Ovezov und Bayramguly Tatov, ferner der Stellv. Vorsitzende des staatlichen Dienstes „Turkmenische Fluglinien“, Herr Suleiman Durdyev. Gesprächspartner für sie Vertreter von Siemens Healthineers und des VDMA Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.  

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem offiziellen Abendessen. Ein Fazit: Dieser Wirtschaftstag überzeugte nicht nur in seinen Präsentationen und Diskussionen. Auch der Rahmen war ausgesprochen würdevoll gestaltet. Malerisch bereits die kleine turkmenische Ausstellung im Foyer mit Produkten des Landes, namentlich von Textilien, Gewändern und insbesondere Zeugnissen landeseigener Teppichkunst.

Text/Foto: RRB