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Frankfurter Buchmesse 2025: Kasachstan präsentiert Mirzhakyp Dulatuly und seinen Kampf für Frauenrechte

Einem Besucher (re.) wird das reich illustrierte Werk über Ablay Khan vorgestellt. (Foto: RBB)

Am Abend des 17.10. zog die Frankfurter Buchmesse 2025 „Halbzeitbilanz:  In den ersten drei Tagen (15. bis 17. Oktober 2025) der 77. Frankfurter Buchmesse hätten im Vergleich zum Vorjahr über drei Prozent mehr Fachbesucher aus 125 Ländern die Messe besucht.

Bis zum letzten Messetag werde eine Gesamtzahl von 118.500 Fachbesuchern erwartet (2024: 115.000). In diesem Jahr präsentierten rund 4.350 Aussteller ihre Bücher, Produkte und Dienstleistungen auf der Buchmesse (2024: 4.300 Aussteller).

Journalist Duisenali Alimakyn (re.) führte in das Werk Mirzhakyps ein (Foto: RBB)

Die Frankfurter Buchmesse habe zwar eine 500jährige Tradition, sei aber im Verlaufe der Geschichte durch die Leipziger Buchmesse abgelöst und erst im Rahmen der deutschen Teilung im Jahre 1949 wieder gegründet worden. Heute sei die Frankfurter Buchmesse die „größte Buchmesse der Welt, ein internationales Markenzeichen und Vorbild für Kulturveranstaltungen“ (so die Messe auf ihrer Website).

Die vorgestellte Neuauflage des Werkes „Unglückliche Jamal“ (Foto: RBB)

Unter den genannten Ausstellern auch zahlreiche asiatische Länder, gerade auch der besonders ins Auge fallende Pavillon der Verlage aus Kasachstan. Und die Vertreter des Landes zeigten großes Engagement, den Besuchern die bedeutenden historischen, kulturellen und insbesondere auch literarischen des Landes nahezubringen.

Der Referent (links) stellt sich mit den Teilnehmern der Präsentation zum Gruppenfoto (Foto: RBB)

Herausragend dabei die Präsentation des Literaten Mirzhakyp Dulatuly anhand seines Buches „Unglückliche Jamal“. Eingeführt wurden die Besucher in Leben und Werk des ersten nationalen Schriftstellers Kasachstans durch den Journalisten Duisenali Alimakyn. Der Schriftsteller und Lehrer Dulatuly wurde am 25. November 1885 geboren, er verstarb 1935 in sowjetischer Lagerhaft. Dieses Jahr markiert seinen 140. Geburtstag, ihm sei auf staatlicher Ebene feierlich und ehrenvoll im Rahmen eines Staatsaktes gedacht worden. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er führendes Mitglied der „Alash-Bewegung“ die sich für die Unabhängigkeit des damals fremdbeherrschten Kasachstans einsetzte.

Der Roman „Unglückliche Jamal“ erschien 1910 in Kasan als erster Roman in kasachischer Sprache, auf der Grundlage tatsächlicher Geschehnisse. Seine Botschaft richtet sich gegen die traditionelle Unterdrückung der Frau aufgrund überholter Gebräuche. Die Geschichte: Jamal, eine schöne und freundliche junge Frau träumt von Liebe und einer glücklichen Zukunft. Ihr Vater zwingt sie jedoch in die Ehe mit einem alten, reichen Mann. Alle ihre Träume sind zerstört, ihr Leben endet in einer Tragödie. Der Autor macht deutlich, dass dies nur ein Einzelfall vieler vergleichbarer Frauenschicksale in Kasachstan gewesen sei. Zentrale Themen des Werkes: Die Freiheitsrechte und überhaupt Rechte von Frauen, der hohe Stellenwert von Bildung und Ausbildung, der Konflikt zwischen alten Traditionen und Erfordernissen der neuen Zeit sowie das Erwachen eines eigenen Nationalbewusstseins der Kasachen. Am Rande: Vor Erscheinen des Romans hießen viele kasachische Mädchen „Jamal“, nach dem Erscheinen wurde der Name kaum noch vergeben.

Jedenfalls folgten die Zuhörer aufmerksam und gebannt den Ausführungen von Herrn Duisenali.

Über diese eindrucksvolle Präsentation sei nicht vergessen, dass Kasachstan darüber hinaus allgemein einen reichhaltigen literarischen Fundus darbot. Beispielsweise eine eingängig geschriebene und illustrierte Geschichte Ablay Khans, der im Volk als großer Held gefeiert wird, der im 18. Jahrhundert mongolische Stämme besiegte und für ein unabhängiges Kasachstan kämpfte.

Text/Foto: RRB