Schneller nach Dresden und zum Flughafen BER

Veröffentlicht von Volker Neef on 12. Dezember 2025

Sonderfahrt am 11.12.(Foto: Volker Neef)

DB eröffnete modernisierte Dresdner Bahn

Was sehr lange währt, muss ja am Ende gut werden!

Fast 30 Jahre!!!! hat es gedauert, ehe aus Planungen und Bauzeit das Ergebnis vorliegt. Das Ergebnis ist: Ab 14. Dezember rollt der Verkehr wieder über die Dresdner Bahn und erstmals fahren auch Regional- und Fernverkehrszüge von Berlin Richtung Süden über diese mit zwei neuen Gleisen und Oberleitung wiederaufgebaute Strecke. Durch die direkte Linienführung über die Dresdner Bahn kann die Fahrzeit der Flughafenexpresslinie (FEX) ab Berlin HBF zum Flughafen BER von bisher 39 Minuten auf etwa 23 Minuten nahezu halbiert werden. Der FEX wird damit ab 14.12. zur schnellsten Verbindung zwischen Flughafen und Hauptbahnhof. Er hält nur an zwei Stationen, nämlich Südkreuz und Potsdamer Platz. Der FEX nutzt künftig die neue 16 Kilometer lange südliche Trasse anstelle der bisherigen Route über Ostkreuz und Gesundbrunnen. Fernverkehrsreisende können künftig Dresden und Prag rund 10 Minuten schneller erreichen.

Gleich vier Minister nahmen mit Politikern, Bahnverantwortlichen und Journalisten an der Sonderfahrt am 11.12. teil. Es waren dies Patrick Schnieder (CDU), Bundesminister für Verkehr; Ute Bonde (CDU), Berliner Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt; Detlef Tabbert (BSW), Brandenburger Minister für Infrastruktur und Landesplanung sowie Regina Kraushaar (CDU), Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung des Freistaats Sachsen.

Letztmals fuhr 1952 ein fahrplanmäßiger Zug auf der Dresdner Bahn. Damals sogar noch vom Anhalter Bahnhof in Berlin-Kreuzberg. Dieser „Bahnhof“ ist heute eine Ruine. Der Mauerbau 1961 versetzte die Dresdner Bahn in den berühmten Dornröschenschlaf. Als man bereits 1991 die Wiederaufnahme dieser Strecke einplante, regte sich Widerstand aus der Bevölkerung. Bürgerinitiativen kämpften gegen die Wiederaufnahme der alten Trasse. Man befürchtete, der Lärmschutz werde nicht ausreichend beachtet. So kam es u. a. dazu, dass es ca. 3 Jahrzehnte gedauert hat, ehe die Strecke ihre Wiedergeburt gefunden hatte.

Man regte damals auch an, auf Berliner Gebiet für diese Strecke einen Tunnel zu bauen. An der Sonderfahrt am 11.12. nahm auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak teil. Der Bahnhof Südkreuz, Ausgangspunkt der Sonderfahrt und Ausgangspunkt der Abfahrten ab dem 14.12., befindet sich im Wahlkreis von Jan-Marco Luczak aus Tempelhof-Schöneberg. Er erinnerte im Pressegespräch daran, dass er ein Befürworter der Tunnel-Lösung einst war. Der Tunnel kam nicht, jetzt gelte es, nach vorne zu schauen und die neue Strecke so anzunehmen, wie sie nun ist, erklärte der Volksvertreter. Während der Baumaßnahmen kamen seinerzeit immer wieder Stimmen auf, vor allem aus den Reihen von Grünen-Politikern, die Baumaßnahmen einzustellen.

Die Dresdner Bahn existiert bereits seit 1875. Sie beginnt südlich des Bahnhofs Berlin Südkreuz, wo die Strecke von der Anhalter Bahn abzweigt. Die Dresdner Bahn führt über die Berliner Ortsteile Marienfelde und Lichtenrade zur Stadtgrenze, von dort weiter über Mahlow und Blankenfelde in Richtung Dresden. Sie ist Teil des europäischen Güterverkehrskorridors 7, der die strategisch wichtigen Häfen der Nord- und Ostsee mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbindet. Die Bahn hat 33 neue Weichen eingebaut und weitere 59 Weichen instandgesetzt. Knapp 100 Kilometer Gleise wurden vollständig erneuert, weitere 38 Kilometer saniert.