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20. Dezember 2025Strategische Partnerschaft zwischen Zentralasien und Japan unter neuen Bedingungen
Flaggen von Usbekistan und Japan (Foto: BakAsl)
Am 19. und 20. Dezember 2025 findet in Tokio ein Ereignis von historischer Bedeutung statt: Erstmals kommen die Staats- und Regierungschefs Zentralasiens und Japans zu einem Gipfeltreffen im Format „Zentralasien + Japan“ zusammen. Dieses Treffen markiert nicht nur einen neuen Abschnitt der Beziehungen, sondern setzt auch ein deutliches politisches Signal für die Vertiefung einer strategischen Partnerschaft zwischen der dynamisch wachsenden Region Zentralasiens und einer der führenden Industrienationen der Welt.

Der Gipfel fällt mit dem 20-jährigen Bestehen des Dialogformats „Zentralasien + Japan“ zusammen, das 2004 auf Initiative Tokios ins Leben gerufen wurde. Seitdem hat sich Japan konsequent für eine umfassende, pragmatische und für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit mit den Staaten der Region eingesetzt. Die strategische Bedeutung Zentralasiens wird auch im japanischen „Blauen Buch zur Diplomatie“ hervorgehoben, das die Region als einen der außenpolitischen Schwerpunkte Japans definiert.
Die neue Dynamik in den Beziehungen ist eng mit der konstruktiven Außenpolitik des Präsidenten der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev verbunden. Seine Initiativen haben eine qualitativ neue Phase regionaler Konsolidierung eingeleitet, die Zentralasien als eigenständigen Akteur auf der internationalen Bühne gestärkt und günstige Voraussetzungen für die Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen geschaffen hat. Heute ist die Region ein Raum für groß angelegte Handels-, Verkehrs- und Energieprojekte, mit wachsendem Zufluss ausländischer Investitionen und aktiver Einbindung in globale Wirtschaftsprozesse.

Tokio, Einkaufsstraße am Abend (Foto: Adam Neef)
Für die Staaten Zentralasiens gilt Japan als besonders verlässlicher strategischer Partner. Seit den ersten Jahren ihrer Unabhängigkeit unterstützt Tokio die wirtschaftliche Entwicklung der Region durch Infrastrukturprojekte, institutionellen Aufbau und enge Zusammenarbeit mit internationalen Finanz- und Entwicklungsorganisationen. Japanische Beteiligung reicht von der Modernisierung von Verkehrs- und Energiesystemen über die Wasserversorgung bis hin zur Ausstattung von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie zur Ausbildung qualifizierter Fachkräfte.

Ein wesentlicher Unterschied des japanischen Ansatzes liegt in seiner politischen Kultur: Die Zusammenarbeit basiert auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und der Berücksichtigung nationaler Interessen – ohne politische Vorbedingungen. Dies hat Japan in Zentralasien den Ruf eines „entfernten, aber verlässlichen Partners“ eingebracht, dessen Engagement als Beitrag zur souveränen Entwicklung der Region wahrgenommen wird.
Besondere Bedeutung kommt zudem dem wissenschaftlichen und technologischen Potenzial Japans zu. In einer Phase tiefgreifender Wirtschaftsreformen und Industrialisierung in Zentralasien sind japanische Erfahrungen in den Bereichen Innovation, Management und Ausbildung von hoher Relevanz. Japan ist heute der größte Geber öffentlicher Entwicklungshilfe in der Region und legt dabei einen klaren Schwerpunkt auf die Entwicklung menschlicher Ressourcen. Bis 2024 haben fast tausend junge Führungskräfte aus Zentralasien im Rahmen spezieller Programme an japanischen Universitäten studiert und tragen nun aktiv zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen bei.
Japan war zudem die erste Großmacht, die Zentralasien als zusammenhängenden politischen und wirtschaftlichen Raum begriff. Das 2004 etablierte Dialogformat erwies sich durch seine Flexibilität und Praxisorientierung als erfolgreiches Modell, das später von anderen globalen Akteuren übernommen wurde.
Für die Zukunft zeichnen sich mehrere vielversprechende Kooperationsfelder ab: die Abstimmung gemeinsamer Positionen in internationalen Organisationen, der Ausbau der Verkehrs- und Logistikinfrastruktur, die Zusammenarbeit im Bereich kritischer mineralischer Rohstoffe, der Kampf gegen den Klimawandel sowie Programme zur Armutsbekämpfung und Beschäftigungsförderung. Besonders im Kontext des Aralseegebiets spielen japanische Technologien und Investitionen in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energien und Katastrophenprävention eine zunehmend wichtige Rolle.
Mit wachsender Stabilität in Zentralasien entwickelt sich die japanische Beteiligung von klassischer Entwicklungshilfe hin zu groß angelegten, technologieorientierten Investitionsprojekten. Institutionen wie die Japan Bank for International Cooperation und Unternehmen aus Hochtechnologiesektoren treten dabei verstärkt als aktive Wirtschaftspartner auf.
Der bevorstehende Gipfel in Tokio schafft somit alle Voraussetzungen für die Eröffnung eines neuen Kapitels der strategischen Partnerschaft. Zentralasien präsentiert sich heute als selbstbewusster Akteur der internationalen Politik – offen für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit und bereit, gemeinsam mit Japan neue Horizonte der Entwicklung zu erschließen.
Text: BakAsl
Fotos: Adam Neef; BakAsl
























