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21. September 2025Usbekistan und die Vereinten Nationen: Vom Teilnehmer zum Initiator der globalen Agenda

Flaggen von Usbekistan und der UNO (Foto: BakAsl)
Seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1991 strebt Usbekistan danach, sich als verantwortungsbewusstes und aktives Mitglied in die internationale Gemeinschaft zu integrieren. Der Beitritt zu den Vereinten Nationen im Jahr 1992 war ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg.
In den ersten Jahren der Unabhängigkeit konzentrierten sich die Prioritäten Usbekistans bei den Vereinten Nationen auf Sicherheit, nukleare Abrüstung und die Bekämpfung des Drogenhandels. In den 1990er und 2000er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt auf humanitäre und soziale Initiativen sowie auf die ökologische Katastrophe am Aralsee. Viele Jahre lang blieb das Land jedoch eher ein Empfänger von Unterstützung als ein aktiver Initiator.
Die Situation änderte sich stark nach 2016, als Shavkat Mirziyoyev Präsident wurde. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Diplomatie Usbekistans weitaus proaktiver und selbstbewusster. Heute hat sich Usbekistan von einem passiven Teilnehmer an internationalen Prozessen zu einem aktiven Initiator regionaler und globaler Lösungen gewandelt und treibt Projekte voran, die in direktem Zusammenhang mit regionaler Sicherheit, nachhaltiger Entwicklung und globalen Herausforderungen stehen. Die Initiativen Taschkents werden systematisch in praktische UN-Dokumente umgesetzt – Resolutionen, Erklärungen, Kooperationsplattformen und Treuhandfondsmechanismen. Derzeit geht es in der Diplomatie Usbekistans nicht nur um „Image“ oder „Stimme“ in globalen Foren, sondern um ein echtes Instrument zur Mobilisierung internationaler Hilfe und Technologie, zur Schaffung von Plattformen für den regionalen Dialog und zur Gewinnung von Fachwissen und Investitionen zur Bewältigung konkreter Probleme wie Klimawandel, Ökosystemzerstörung, Migrationsmanagement und Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen.
Historischer Kontext
Usbekistan wurde 1992 Vollmitglied der Vereinten Nationen, und seitdem hat sich die bilaterale und multilaterale Zusammenarbeit mit Organisationen des UN-Systems schrittweise vertieft. Auf nationaler Ebene spiegelt sich dies in der konsequenten Integration der Prioritäten der Vereinten Nationen – vor allem der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) – in die strategischen Dokumente des Landes wider (die Strategie „Usbekistan 2030“, die Programme 2022–2026 und andere). Auf internationaler Ebene spiegelt sich dies in konkreten Initiativen wider, die der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dem Menschenrechtsrat und anderen Gremien vorgelegt wurden. Heute sind die meisten großen UN-Organisationen in Usbekistan vertreten – UNDP, UNICEF, UNFPA, WHO, UNESCO und andere. Gemeinsame Projekte umfassen die Bereiche Bildung, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Bekämpfung der Wüstenbildung und Wiederherstellung der menschlichen Sicherheit in Regionen, die von der Umweltkrise betroffen sind.
Ein wichtiger Meilenstein ist der Übergang von eng gefassten Projekten zu systemischen Initiativen: Die Einrichtung multilateraler Treuhandfonds, der Vorschlag für internationale Tage und sogar UN-Jahrzehnte – all dies zeigt das Bestreben Taschkents, die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die Ebene einer institutionellen Partnerschaft zu heben.
Eine neue Etappe: 2017–2025
Mit der Wahl von Präsident Shavkat Mirziyoyev erreichte die multilaterale Zusammenarbeit Usbekistans mit den Vereinten Nationen eine qualitativ neue Ebene – das Land verstärkte seine Beteiligung in allen Tätigkeitsbereichen der Organisation. Der Präsident Usbekistans hielt Reden auf der 72. Sitzung der UN-Generalversammlung, der 75. Jubiläumssitzung, die am 25. September 2020 per Videokonferenz abgehalten wurde, der 46. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats im Jahr 2021 (online) sowie der 76. Sitzung der Generalversammlung. Besonders hervorzuheben sind seine Ansprachen auf den jüngsten Sitzungen der UN-Generalversammlung, in denen er Fragen der regionalen Sicherheit, der Umwelt, der nachhaltigen Entwicklung und der Menschenrechte auf die globale Agenda gesetzt hat. Die Initiativen Usbekistans zum Aralsee, zur Lage in Afghanistan und zum Ausbau der Zusammenarbeit in Zentralasien haben breite internationale Unterstützung gefunden. Nach Ansicht internationaler Experten tritt Usbekistan heute auf der UN-Tribüne nicht nur als Staat auf, der seine eigenen Interessen verteidigt, sondern auch als Land, das sich für die Belange der gesamten Region und der ganzen Welt einsetzt.
Seit 2018 hat Taschkent Initiativen vorgelegt, die die Unterstützung der meisten Länder gefunden haben und in Resolutionen der Generalversammlung und andere Instrumente umgesetzt wurden. Zwischen 2018 und 2025 wurden auf Initiative Usbekistans 13 Resolutionen der UN-Generalversammlung verabschiedet, was das aktive internationale Engagement des Landes innerhalb der UNO und seinen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen unterstreicht.

Usbekistans UN-Resolutionen und ihre Bedeutung (2018–2025)
1. „Stärkung der regionalen und internationalen Zusammenarbeit für Frieden, Stabilität und nachhaltige Entwicklung in Zentralasien” (Juni 2018). Usbekistans erste groß angelegte UN-Initiative. Sie verankerte die Idee, dass die Sicherheit und Entwicklung Zentralasiens gemeinsam angegangen werden müssen. Die Resolution unterstützte einen Kurs der regionalen Solidarität im Einklang mit Taschkents neuer Politik der „offenen Grenzen“ gegenüber seinen Nachbarn.
2. „Bildung und religiöse Toleranz“ (Dezember 2018). Diese Initiative spiegelt das Bestreben wider, Extremismus nicht mit Gewalt, sondern durch Bildung und interreligiösen Dialog zu bekämpfen. Dies ist besonders wichtig für Zentralasien, wo Religion oft von radikalen Gruppen instrumentalisiert wird.
3. „Nachhaltiger Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Zentralasien” (Dezember 2019). Der Tourismus wird hier als Instrument für den kulturellen Austausch und das Wirtschaftswachstum angesehen. Die Resolution förderte ein positives Image der Region und eröffnete neue Investitionsmöglichkeiten.
4. „Die Aralsee-Region als Zone für Umweltinnovation und Technologie“ (Mai 2021). Eines der wichtigsten Dokumente, in dem die Aralsee-Region als einzigartige Plattform für grüne Technologie und internationale Umweltzusammenarbeit anerkannt wird. Es hat die „Aralsee-Krise“ von einer Katastrophe in eine Chance umgewandelt.
5. „Stärkung der Konnektivität zwischen Zentral- und Südasien“ (Juli 2022). Eine logische Fortsetzung der Initiative von Präsident Mirziyoyev zur regionalen Integration, die Verkehrskorridore, Handel, Energie und kulturelle Verbindungen umfasst.
6. „Die Rolle der Parlamente bei der Erreichung der SDGs“ (Dezember 2022). Diese Resolution betonte die Notwendigkeit, die nationalen Parlamente in die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung einzubeziehen, und griff damit die innenpolitischen Reformen Usbekistans zur Stärkung der Rolle des Parlaments auf.
7. „Zentralasien vor ökologischen Herausforderungen“ (Dezember 2023). Diese Resolution baut auf dem Thema der regionalen ökologischen Solidarität auf und betont erneut die Notwendigkeit, die Anstrengungen für eine nachhaltige Zukunft zu bündeln.
8. „Internationales Jahr des nachhaltigen und resilienten Tourismus 2027“ (Februar 2024). Diese Initiative zielt darauf ab, den Tourismus als Faktor für Resilienz und Erholung nach Krisen, einschließlich der COVID-19-Pandemie, zu fördern.
9. „Eine einheitliche Front der zentralasiatischen Staaten gegen Drogen“ (Juni 2024). Ziel ist die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der von Afghanistan ausgehenden Drogengefahr. Für Taschkent ist dies sowohl eine Frage der inneren als auch der regionalen Sicherheit.
10.„Internationaler Tag des Dialogs zwischen den Zivilisationen“ (Juni 2024). Diese Resolution spiegelt die Mission Usbekistans als historischer Knotenpunkt der Kulturen und seine moderne Rolle als Vermittler zwischen Ost und West wider.
11.„Nachhaltige Forstwirtschaft und Wiederaufforstung“ (August 2024). Behandlung der globalen Klimapolitik durch lokale Projekte, die in direktem Zusammenhang mit den Aufforstungsbemühungen Usbekistans auf dem ausgetrockneten Aralsee stehen.
12.„UN-Dekade für Aufforstung und Wiederaufforstung“ (April 2025). Eine logische Fortsetzung der vorherigen Initiative, die Taschkents Führungsrolle bei der Förderung der grünen Agenda unterstreicht.
13. „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer von Erdbeben“ (April 2025). Angesichts der Erdbebengefährdung der Region hat diese Initiative sowohl humanitäre als auch pädagogische Bedeutung.
Menschenrechte: Ein eigener Weg
Über die Generalversammlung hinaus hat Usbekistan auch im Menschenrechtsrat eine initiierende Rolle übernommen. Hier lag der Schwerpunkt auf der Jugend. Die Resolutionen zu den Folgen von COVID-19 für die Rechte der jüngeren Generation (2021) und zur Rolle der Jugend beim Schutz der Menschenrechte (2022) spiegeln logischerweise die Innenpolitik Usbekistans wider: Junge Menschen machen fast 60 % der Bevölkerung des Landes aus. Der „Chiwa-Prozess“ zum Dialog zwischen den Zivilisationen (2021) und die „Erklärung von Taschkent über den Zugang zu Informationen“ (2023) unterstreichen, dass es hier nicht um Formalitäten, sondern um Werte geht.
Weitere wichtige Projekte: Vom Aralsee zum Dialog zwischen den Zivilisationen
Wenn es ein Thema gibt, bei dem Usbekistan sich als sichtbarer internationaler Vorreiter profiliert hat, dann ist es die Ökologie. Deshalb nimmt der Aralsee unter den Initiativen des Landes einen besonderen Platz ein. In den Jahren seit seiner Unabhängigkeit ist es Usbekistan gelungen, dieses Thema von einer regionalen Tragödie zu einem globalen Tagesordnungspunkt zu machen. Der Beitrag des Landes besteht nicht nur darin, das Problem hervorzuheben, sondern auch darin, nach innovativen Lösungen zu suchen. Mit anderen Worten: Die Region um den Aralsee ist zu einem Symbol dafür geworden, wie eine lokale Tragödie zu einem globalen Projekt werden kann. Heute werden auf dem ausgetrockneten Meeresboden Wälder gepflanzt und neue Technologien in den Bereichen Bewässerung und erneuerbare Energien getestet. UN-Resolutionen haben diesen Status gefestigt, und Taschkent selbst ist zu einem der Motoren der „grünen Diplomatie” geworden.
Nicht weniger wichtig ist die Konzentration auf den interkulturellen Dialog. Initiativen zur religiösen Toleranz und zum Dialog zwischen den Zivilisationen prägen das Bild Usbekistans als Brücke zwischen Ost und West.
Regionale Dimension
Alle Beschlüsse Taschkents sind durch einen zentralen Gedanken vereint: Zentralasien muss als Einheit auftreten. Ob in den Bereichen Sicherheit, Ökologie oder Wirtschaft – durch den regionalen Ansatz kann jedes Land seine Stimme besser Gehör verschaffen. Usbekistan ist es gelungen, seine Nachbarn davon zu überzeugen, dass sie gemeinsam stärker sind, und heute fungiert das Land als Koordinator dieses Prozesses. Fragen der Sicherheit, des Handels, der Ökologie oder der Kultur – all diese Themen lassen sich leichter gemeinsam angehen. Genau dieser Ansatz hat Taschkent zum politischen Zentrum der Region gemacht. Dank der Initiativen und aktiven praktischen Maßnahmen Usbekistans pflegen die Länder Zentralasiens heute gutnachbarschaftliche, vertrauensvolle und freundschaftliche Beziehungen, was sich wiederum in der raschen Entwicklung der wirtschaftlichen und kulturell-humanitären Beziehungen widerspiegelt.
Zukünftige Prioritäten
In den letzten zehn Jahren hat Usbekistan innerhalb der Vereinten Nationen den Weg vom passiven Teilnehmer zum aktiven Initiator zurückgelegt. Seine Resolutionen spiegeln nicht nur nationale Interessen wider, sondern auch globale Herausforderungen. Durch Ökologie, Sicherheit, Menschenrechte und kulturellen Dialog prägt Taschkent das Bild eines verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Staates, der in der Lage ist, der Welt Ideen anzubieten und Regionen im Interesse der Zukunft zu vereinen. In nur zehn Jahren hat sich Usbekistan von einem bescheidenen Teilnehmer an UN-Sitzungen zu einem aktiven Akteur entwickelt, dessen Initiativen breite internationale Unterstützung finden. Ökologie, Dialog zwischen den Zivilisationen, Jugend, Menschenrechte, Tourismus und regionale Sicherheit sind nicht nur Themen für Reden, sondern echte nationale Prioritäten. Taschkent hat sich inzwischen bereits fest als Motor der regionalen Diplomatie etabliert.
In naher Zukunft wird die Zusammenarbeit Usbekistans mit den Vereinten Nationen voraussichtlich in drei Hauptrichtungen weiter verstärkt werden:
• Entwicklung des Humankapitals – kontinuierliche Verbesserung der Bildungs-, Gesundheits- und Sozialschutzsysteme;
• Ökologische Nachhaltigkeit – Wiederherstellung der Region um den Aralsee, Einführung grüner Energie und ökologische Innovationen;
• Regionale Zusammenarbeit – Stärkung der Sicherheit und der wirtschaftlichen Integration in Zentralasien.
Darüber hinaus bemüht sich Usbekistan um die Förderung seiner Kandidatur für eine nichtständige Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat für den Zeitraum 2035–2036.
Heute sind die UN-Resolutionen Usbekistans nicht nur Dokumente. Sie verkörpern die Ambitionen des Landes, neue Chancen und seine Entschlossenheit, nicht am Rande zu stehen, sondern im Zentrum der globalen Prozesse zu stehen. Usbekistan bewegt sich selbstbewusst in diese Richtung.
Text/Foto: BakAsl