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8. August 2025„Der Jahrmarkt und andere Kurzgeschichten“-Buchvorstellung
									(Foto: Volker Neef)
Vom 1949 in der Türkei geborenen Autor Abdullah Kundakci stammt das Werk „Der Jahrmarkt und andere Kurzgeschichten.“ Es ist im Juni 2025 im Frieling Verlag zu Berlin erschienen.
Das Buch umfasst 84 Seiten. Mit 9 Kurzgeschichten verwöhnt uns der Autor. Der schreibt Bücher nur in seiner Freizeit. Dazu zählen z. B.: „Die Kometenjäger“, „Reise zum Trappisten“ und „Galaxy Library“, „Wenn Worte blühen“, „Welt der Poesie“ sowie die Gedichtbände „Them“, „Honey Eyes“, „Three Letters One Silllable – Haikular“ und „Two Donkey Lives“. Darüber hinaus schrieb er einen Science-Fiction-Roman. Beruflich schreibt Abdullah Kundakci forensische Sachverhalte bzw. diktiert diese seinen Mitarbeitern. Seit 1972 ist er als Rechtsanwalt in seinem Heimatland tätig.

Die erste Kurzgeschichte in seinem Werk „Der Jahrmarkt und andere Kurzgeschichten“ steht unter der Überschrift „Geheimnisvolle Klänge“. Der Autor macht uns mit der schönen und klugen Deutschlehrerin Berrin Yilmaz bekannt. Ihr Großvater hatte einen kleinen Stoffladen gegründet. Berrins Vater war schon als Jugendlicher dort tätig. Nach dem Tod des Firmengründers übernimmt er das Geschäft. Das Stoffhaus ist mittlerweile Marktführer in der gesamten Region, ja sogar weit darüber hinaus. Edle Stolle, speziell aus England, kann die wohlhabende Kundschaft nur bei Berrins Vater erwerben. Berrin hat ein wohlbehütetes Elternhaus. Eine Ehe erweist sich schon nach kurzer Zeit als Trümmerhaufen. Der Mann an Berrins Seite hatte zahlreiche Affären. Kinderlos wurde diese Ehe geschieden. Eigentlich wollte sie nie wieder heiraten-bis zu dem Zeitpunkt, wo sie den Polizisten Önder trifft. Der gutaussehende Mann, zudem mit viel Humor und Weisheit ausgestattet, macht ihr den Hof. Kazim Bey, der Vater von Berrin, ist alles andere als begeistert. Sein Bauchgefühl zwingt ihn, seine Tochter vor Önder zu warnen. Sie möge doch bitte diesen Mann nicht ehelichen. Die Tochter hört nicht auf den Papa. Der sollte jedoch mit seinem Bauchgefühl Recht behalten. Erst läuft die Ehe sehr harmonisch. Nach der Geburt des Kindes kommen Spannungen auf bei den Eheleuten. Es kommt noch härter! „Eine 25-jährige Beamtin namens Emel wurde in Önders Dienst berufen. Sie war eine wunderschöne brünette Frau mit schwarzen Augen, schwarzen Augenbrauen und schwarzem Haar. Sie war weder zu dick noch zu dünn. Sie war eine ordentliche Dame. Man sagt doch, Gott hat sie mit Sorgfalt geschaffen“. (S. 14). Es kommt, wie von Kazim Bey geahnt! Önder reicht die Scheidung ein. Nach zwei gescheiterten Ehen lehnt Berrin, immer noch eine gutaussehende Dame, die als Lehrerin ihr eigenes Einkommen zudem hat, spätere Heiratsanträge kategorisch ab. Sie glaubt ja daran, Önder werde sich eines Tages von seiner Kollegin trennen und zu Berrin zurückkehren. (S.7 bis 16)
Auf den S. 57 bis 66 kommen wir in Berührung mit „Der Jahrmarkt“. Die Geschichte spielt im Jahre 1958. In einem von Landwirtschaft geprägten Dort freut man sich schon viele Tage im Voraus auf den Jahrmarkt. Die Knaben Güntekin und Muhsin besuchen den Jahrmarkt. Was so voller Freude begann, kann ins Gegenteil umstürzen! Das trifft vor allen Dingen dann zu, wenn die Schaukeln sich so schnell bewegen, dass einem übel wird.
Sehr feinfühlig und gut beobachtend beschreibt Abdullah Kundakci seine Mitbürger in der damaligen Zeit. Vielleicht sind seine Kurzgeschichten deshalb so gut gelungen, weil er damals das ein oder andere wirklich erlebt hatte? In den Kurzgeschichten tauchen dann andere Namen auf? Ach ja, der Autor Abdullah Kundakci ist ja Anwalt von Beruf. Anwälte unterliegen der Schweigepflicht.
Das Werk „Der Jahrmarkt und andere Kurzgeschichten“ von Abdullah Kundakci ist im Frieling Verlag zu Berlin erschienen. Das Werk kostet im deutschen Buchhandel 12 Euro. ISBN 978-3828039261.
Text: Volker Neef
Fotos: Volker Neef; Frieling Verlag
























