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13. Dezember 2025
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Kultureller Abend in der Botschaft der Kirgisischen Republik

Tschingis Torekulowitsch Aitmatow, Portrait in der Botschaft der Kirgisischen Republik (Foto: Volker Neef)

Zu Ehren von Tschingis Aitmatow fand am 12.12. ein Kultureller Abend in der Botschaft der Kirgisischen Republik in Berlin-Charlottenburg statt.

Eingeladen dazu hatte neben Seiner Exzellenz, Herrn Botschafter Omurbek Tekebaev, auch der Verein „Go East Generationen e.V.“

Der Autor und Diplomat Tschingis Torekulowitsch Aitmatow lebte von 1928 bis 2008 und gilt als einer der bekanntesten Kirgisen weltweit. Er war bis 1990 der letzte Botschafter der UdSSR in Luxemburg. Danach vertrat er als Botschafter Kirgistans die Interessen seines Landes in Frankreich und den Benelux-Staaten. Michail Gorbatschow nahm Tschingis Torekulowitsch Aitmatow in seinen Beraterstab auf. Tschingis Torekulowitsch Aitmatow sprach 1998 in Brüssel in einer Rede davon: Das oberste Ziel der Menschheit müsse es sein, eine friedensliebende Kultur im Gegensatz zum Kriegskult zu erschaffen.

Sein wohl bekanntestes Werk ist „Jamilya“, auch oft „Djamila“ geschrieben. Nicht nur das Buch stammt von Tschingis Torekulowitsch Aitmatow. Er war auch für das Drehbuch verantwortlich. Der knapp 85minütige Spielfilm wurde 1969 unter der Regie von Irina Poplawskaja (1924 bis 2012) gedreht. Die Titelrolle spielte die 1946 geborene Schauspielerin und Ballerina Natalja Utewlewna Arinbassarowa. In Deutschland ist der Film bekannt unter dem Titel „Sehnsucht nach Djamila“.

Dieses weltweit bekannte Werk ist mehrfach verfilmt worden. So sah man beispielsweise im Rahmen der Berlinale 2018 eine Neuverfassung von „Djamilia“. Hier hatte die 1973 in Frankreich geborene Regisseurin Aminatou Echard die Spielleitung inne.

Am 12.12. sahen die geladenen Gäste auch eine vom MDR produzierte Dokumentation über Tschingis Torekulowitsch Aitmatow. Der Autor und Diplomat kam in diesem Film mehrfach zu Wort. Besonders bewegend waren die Aussagen, als sein Vater 1937 die Familie in einer Nacht- und Nebelaktion zum Moskauer Hauptbahnhof gebracht hatte. Der fürsorgliche Vater sorgte dafür, dass die Familie tief ins Landesinnere der UdSSR reiste. Er hatte wohl eine Vorahnung, dass die Säuberungsaktionen von Josef Stalin nicht an seiner Person vorbeiziehen werden. So trat es 1937 auch ein. Der Vater von Tschingis Torekulowitsch Aitmatow wurde wegen Hochverrats angeklagt und daraufhin zum Tode verurteilt.

Ebenfalls war sehr bewegend in diesem Dokumentarfilm, wie der weltbekannte Autor und Diplomat sich jedes Mal bei Besuchen in Moskau dabei ertappt, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Im ersten Stock eines Hauses in Moskau verfasste er das Werk „Djamila“. In Moskau steht er minutenlang vor diesem Haus und blickt immer zum ersten Stock zum Fenster seines damaligen Arbeitszimmers hinauf.

Kathleen Göbel (Foto: Volker Neef)

Eine der Referentinnen in der Botschaft der Kirgisischen Republik in Berlin-Charlottenburg war Kathleen Göbel. Sie ist Verlegerin und Islamwissenschaftlerin. Die Referentin wies daraufhin, der Autor werde auch noch viele Generationen nach seinem Ableben immer noch tief berühren und sie mit seinen Werken nachdenklich machen und erfreuen.

Einer der geladenen Gäste war der Rechtsanwalt Karsten Knobbe aus Berlin-Oberschöneweide. Man kennt ihn auch als ehemaligen Bürgermeister von Hoppegarten. Er teilte mit: „Es war heute mein erster Besuch in der Botschaft der Kirgisischen Republik. Man kann wirklich von einer sehr lehrreichen und beeindruckenden kulturellen Veranstaltung reden“.

Nach dem offiziellen Teil konnten die Gäste Köstlichkeiten aus der Kirgisischen Republik verköstigen. Der weltberühmte Plow fehlte dabei natürlich nicht-

Text/Foto: Volker Neef