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19. August 2025„Mika und das Hospiz“- Buchbesprechung
(Foto: AdNe)
Es gibt für Autoren Augenblicke im Leben, wo sie angeregt werden, aus aktuellem Anlass ein neues Werk zu verfassen. Manchmal sind diese Anlässe auch sehr trauriger Natur.
So war es auch bei Birgitta Schmeißer der Fall. Ihr Werk trägt den Titel „Mika und das Hospiz“ und ist im Juni 2025 im Frieling Verlag zu Berlin erschienen.

(Foto: Frieling Verlag)
Die freiberufliche Ergotherapeutin aus Berlin-Grunewald hat im November 2024 erleben müssen, wie ihre Mutter schwer an Krebs erkrankte. In der Nähe der Wohnung fand die Tochter ein Hospiz, so dass Besuche sehr oft möglich waren. Hospiz bedeutet, wie auch Seniorenheim: Der Mensch hat seine letzte Lebensstation erreicht. Es wird keinen Umzug mehr geben. Nur noch einen letzten Auszug! Der führt dann unweigerlich zur letzten Ruhestätte.
„Der Gedanke, dass sie nie mehr in ihr Zuhause zurückkehren und bald sterben würde, zerriss mir das Herz“. (S. 6)
Beim ersten Besuch im Hospiz und dann regelmäßig sprang Birgitta Schmeißer ein schwarzer Kater vor die Füße. Er begleitete sie mauzend fast bis vor die Haustür. Bei der Recherche wurde der Ergotherapeutin und Autorin „bewusst, dass es kein einziges Kinderbuch gibt, das sich mit dem wichtigen Thema der Sterbebegleitung im Hospiz befasst……So entstand „Mika und das Hospiz“ – ein Buch, das kindgerecht Wissen vermittelt, Mut macht und Trost spendet. Ein Begleiter für Kinder in Zeiten der Trauer“. (S. 7)
Autorin Birgitta Schmeißer ist es gelungen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Buch erzählt mit großer Wärme von Rosalie, deren Mama schwer krank ist. In dieser herausfordernden Zeit begegnet ihr der Kater Mika – ein stiller Tröster, der sie begleitet, als ihre Mama in ein Hospiz kommt. Gemeinsam entdecken sie, was ein Hospiz eigentlich ist – und dass dieser Ort nicht nur vom Abschied erzählt, sondern auch von Nähe, Fürsorge und bleibender Liebe.
Illustratorin Hanna Laura Müller-Schipke hat einen großen Teil dazu beigetragen, das das Werk über das Sterben, Trauer, Hoffnung und die Kraft der Begegnung lehrreich, beinahe spielend, informiert.
Wer 60plus an Lebensjahren aufweist, kann sich noch gut daran erinnern: In der Kinderzeit gingen Erwachsene und Kinder mit dem Tod „natürlich“ um. Starb ein Nachbar, kochte die Hausgemeinschaft für die Trauerfamilie mit. Die trauernde Familie saß 2 oder 3 Tage am Totenbett mit der Leiche. Dann erst holte der Bestatter den Leichnam ab. Heute lassen die Hinterbliebenen, sobald der Totenschein in ihren Händen liegt, die Leiche abholen. Man möchte keinem Toten übermäßig lange zu Hause Obdach gewähren heutzutage. Damals war der Tod kein Tabu, Sex war einst ein Tabu. Zeitschriften mussten sich bis um 1975 Kritik gefallen lassen, wenn sie, der höheren Auflage wegen, ein Bikini-Mädchen abgebildet hatten. Heute gibt es hierzulande Sexkaufhäuser, spezielle Zeitschriften, Pornokinos etc. Seit langem ist der Sex enttabuisiert. Über den Tod möchte kaum einer sprechen. Es ist ja schon schlimm genug, dass der „Sensenmann“ in unserer hochdigitalisierten Welt kommt, wann und wo er will. Hinzu kommt noch, „Gevatter Tod“ nimmt einem das Leben, wie es ihm beliebt. Das kann ein tödlicher Unfall am Arbeitsplatz sein, ein Verkehrsunfall, ein Herzinfarkt u. v. a.
Zum Vorlesen, Mitfühlen und Mut schöpfen ist das Buch gedacht. Kinder ab 4 Jahren ist es ein sehr guter Ratgeber, wenn das Thema Tod und das Thema Hospiz angesprochen werden.
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Das Buch „Mika und das Hospiz“ von Birgitta Schmeißer umfasst 44 Seiten. Das im Frieling Verlag zu Berlin erschiene Werk kostet im deutschen Buchhandel 25,90 Euro. ISBN 978-3-8280-3931-5.
Text: Volker Neef
Fotos: Frieling Verlag; AdNe
























