
Palazzo Berlin – Ein Abend voller Magie, Musik und Genuss
8. November 2025
23. Kremmener Gespräch mit Caroline Bosbach, MdB
8. November 2025Hochheimer Markt 2025 eröffnet
Seit vielen Jahren sind „Wasi“-Handpuppen aus Franken „Stammgäste“ des Marktes (Foto: RBB)
Am 7. November um 12 Uhr war es so weit. Der Bürgermeister der Stadt Hochheim am Markt, Herr Dirk Westedt, begleitet von Frau Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin und Herrn 1. Stadtrat Hans Mohr, eröffnete den 539 Hochheimer Markt. Umrahmt wurde die Eröffnung von zahlreichen Rheingauer Weinköniginnen und -prinzessinnen, den traditionellen fünf Böllerschüssen und den Klängen des örtlichen Fanfarenzuges „Chorgeist“.

Bereits vorab war auf dem Marktgelände durch den katholischen Gemeindepfarrer Herrn Friedhelm Meudt und die evangelische Pfarrerin Frau Christine Beutler-Lotz von der evangelische Schaustellerseelsorge auf dem Marktgelände ein ökumenischer Gottesdienst unter dem den Witterungsbedingungen angemessenen Motto „Warm anziehen, Gott wärmt von innen“ abgehalten worden, mit sehr vielen Besuchern.
Der Hochheimer Markt selbst wird zu Recht als einer der größten und traditionsreichsten Herbstmärkte in Deutschland bezeichnet. Jährlich an fünf Tagen, am Wochenende nach Allerseelen, bietet er eine besondere Mischung aus Volksfest, Viehmarkt, Messe und Jahrmarkt, die deutschlandweit ihresgleichen sucht. Als einer der größten Jahrmärkte in Deutschland lockt er jährlich mehr als 600.000 Besucher an.

In diesem Jahr weist er rund 600 „Einheiten“ auf einem rund 70.000 Quadratmeter großen Gelände auf. Darunter sind unter anderem etwa 70 Imbissstände und 60 Stände für Wein und Getränke. Im Einzelnen wird den Besuchern auch ein Krammarkt, eine Wohnmobil- und Fahrzeugausstellung und einen großen historischen Mittelalterteil geboten. Und der „Krammarkt“ lockt dabei mit einer besonderen Vielfalt an Angeboten. Da gibt es Korbwaren, Keramik, Gewürze, Käse und Würste, Süßigkeiten aller Art, Spielzeug und andere kinderbezogene Artikel, Haushaltwaren, Gartenbedarf, außergewöhnliche Gesundheitsprodukte und und und. Aus Gesprächen mit den Anbietern ist zu entnehmen, dass viele seit langer Zeit den Markt beschicken und eine weite Anreise etwa auf dem tiefen Bayern oder dem Herzen Westfalens auf sich nehmen.

Ökumenischer Gottesdienst zum Auftakt des Marktes (Foto: RBB)
Ebenfalls ist ein Vergnügungspark mit modernen und klassischen Fahrgeschäften Teil des Marktes. Wobei: Gewissermaßen Symbol und weithin insbesondere in den Abendstunden sichtbares Wahrzeichen des Marktes ist das Riesenrad, das seinen Fahrgästen einen eindrucksvollen Blick auf das Marktgelände bietet.
Das Viehmarktprogramm umfasst eine Auswahl verschiedener Tierarten und schließt eine Bezirks-Pferdeschau und die größte Galloway-Jungrinderschau Deutschlands ein.
Und wie die Zahl 539 verrät, hat der Markt eine sehr lange Geschichte. Bereits im Jahre 1484 erhielt Hochheim am Main von Kaiser Friedrich III. das Privileg zur Abhaltung von Jahrmärkten, von denen sich nur der Herbstmarkt bis heute erhalten hat. Und dieser Markt diente ursprünglich der ländlichen Bevölkerung der Region, das heißt, der großen Mehrheit, zur Vermarktung der Ernte. Mit anderen Worten: Er war einst nach der Ernte und vor dem kalten Winter die Möglichkeit für die ländliche Bevölkerung ihre Ernte zu vermarkten und für die Stadtbewohner, sich für den Winter mit haltbarem Obst und Gemüse einzudecken. Gerne wurde auch ein Teil des Erntelohns für die letzten Vergnügen des Jahres ausgegeben, weshalb den Markt auch schon immer ein Jahrmarktviertel begleitete. Die Stadt Hochheim beschreibt auf ihrer Website den Wandel am Beispiel einer langjährigen Markt-Beschicker-Familie mit den Worten:
„Die Festhalle Hausmann ist mittlerweile nicht mehr vom Hochheimer Markt wegzudenken. Über die Jahre wandelte sich das Publikum im Festzelt auf dem Hochheimer Markt. Lebte das Festzelt am Anfang noch von den Landwirten – die mit Hüten und Lodenmäntel auf den Bierbänken Platz nahmen – strömt heute jüngeres Publikum ins Festzelt. Der Markt wandelte sich von der Vieh- und Landwirtschaftsschau zur modernen Kirmes. Marktmeister wechselten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister kamen und gingen – die Hausmanns blieben!“
Text/Foto: RRB
























