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9. November 2025
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9. November 2025hr zeigt zwei neue Dokus über Bernhard Grzimek auf ARTE und im Ersten
Bernhard Grzimek bei Dreharbeiten in der Serengeti für seine Sendung „Ein Platz für Tiere“ (Bild © hr)
Der Hessische Rundfunk bringt zwei neue Dokumentationen mit neuen Perspektiven auf das Leben von Naturschützer und Tierfilmer Bernhard Grzimek. Zu sehen sind „Grzimek und der Kampf um die Serengeti“ am Donnerstag, 13. November um 20.15 Uhr auf ARTE und „Grzimeks Vermächtnis: Wie weit darf Naturschutz gehen?“ am Montag, 17. November um 23.50 Uhr im Ersten.
Der 90 Minuten lange ARTE Film ist ab sofort in der ARTE Mediathek abrufbar. Der 45 Minuten lange ARD Film ist ab 16. November in der ARD Mediathek abrufbar. Autor und Produzent beider Dokumentationen ist Dennis Wells. Er hat für die beiden Filme Grzimeks Engagement für Nationalpark-Naturschutz untersucht; in Tansania und für die Doku im Ersten auch in Deutschland. Am Beispiel des weltberühmten Serengeti Nationalparks wird klar, was Grzimeks Prinzip, “Platz für Tiere” zu schaffen bedeutet.

Bernhard Grzimek (Bild © hr/Kurt Bethke)
Grzimek und der Kampf um die Serengeti
Donnerstag, 13. November, 20.15 Uhr, ARTE
Deutschlands berühmter Naturschützer und Fernsehstar Bernhard Grzimek setzte sich jahrzehntelang für den Erhalt der Serengeti ein – Afrikas bekanntester Wildnis. Doch sein kompromissloses Eintreten für Naturschutz hatte auch Schattenseiten. Unter den Massai gibt es bis heute kritische Stimmen: Sie mussten damals ihre angestammte Heimat verlassen und sehen sich nun erneut mit Umsiedlungsplänen konfrontiert. Daraus ergibt sich eine zentrale Frage unserer Zeit: Wie lassen sich der Schutz einzigartiger Naturräume und die Rechte indigener Gemeinschaften miteinander vereinbaren?
Grzimeks Vermächtnis – Wie weit darf Naturschutz gehen?
Montag, 17. November, 23.50 Uhr, Das Erste
Schon früh setzte sich Bernhard Grzimek gegen Robbenschlachten und Legebatterien ein und begeisterte Millionen mit seiner ARD-Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“. Mit einem Zootier auf dem Arm bat er um Spenden für bedrohte Arten – und sammelte so Millionen für den Naturschutz. Mit seinem Film „Serengeti darf nicht sterben“ holte er den ersten Oscar für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch Grzimeks Vermächtnis hat auch Schattenseiten. Als 1959 die Grenzen des Serengeti-Nationalparks neu gezogen wurden, verloren Tausende der dort lebenden Massai ihre Heimat. Bis heute machen viele Massai Grzimek und sein Engagement für Naturschutz mit dafür verantwortlich. Grzimeks Vision: Die Menschen vor Ort sollten die Natur unberührt lassen – Touristen hingegen waren willkommen. Heute stehen erneut über 100.000 Massai vor der Umsiedelung. Biologen sehen die wachsende Bevölkerung am Rand des Serengeti Nationalparks als Gefahr für die Tierwelt. Zugleich belasten etwa eine halbe Million Touristen pro Jahr das empfindliche Ökosystem. Der Serengeti Nationalpark zeigt, dass Naturschutz kein einfaches Erfolgsmodell ist, sondern oft ein Konflikt zwischen den Interessen verschiedener Gruppen. Es geht um mehr als einen Nationalpark: Es geht um die Frage, wie Naturschutz und Menschenrechte zusammengehen können. Wie lässt sich eine gerechte Lösung finden, wenn auf der einen Seite die Bevölkerung im globalen Süden wächst und Naturflächen beansprucht, während auf der anderen Seite die Industrieländer überproportional viele Ressourcen verbrauchen? Die Weltgemeinschaft hat sich im Naturschutzabkommen von Montreal das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der globalen Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Angesichts von Klimawandel, Artensterben und postkolonialer Aufarbeitung stellt sich mehr denn je die Frage: Wie weit darf Naturschutz gehen?
Über Bernhard Grzimek
Bernhard Grzimek wurde am 24. April 1909 in Neiße/Oberschlesien geboren. Er arbeitete nach seinem Studium der Veterinärmedizin in Leipzig im Reichsernährungsministerium. 1945 wurde er in Frankfurt zum Direktor des Zoologischen Gartens der Mainmetropole berufen, den er nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbaute und zu einem international anerkannten Zentrum für Tierhaltung und -forschung machte. Gemeinsam mit seinem Sohn Michael erforschte er die afrikanische Tierwelt, insbesondere in Tansania. Der Film „Serengeti darf nicht sterben“ erhielt 1960 den Oscar und machte Grzimek weltweit bekannt. Bis zu seinem Tod blieb Grzimek publizistisch, filmisch und im Naturschutz aktiv. Die Sendereihe des Hessischen Rundfunks „Ein Platz für Tiere“ wurde von 1956 bis 1987 in der ARD mit großem Erfolg ausgestrahlt. Bernhard Grzimek starb am 13. März 1987.
Eine Produktion von Other Minds UG im Auftrag des Hessischen Rundfunks
Redaktion hr: Bettina Oberhauser. Das teilte unserer Redaktion die Pressestelle des Hessischen Rundfunks mit. (Bild © hr; © hr/Kurt Bethke)






















